Über den Einsatz von Social Software — also Weblogs, Podcasts, Wikis & Co. — im Bildungskontext von Schulen, Hochschulen und Unternehmen wird derzeit unter dem Schlagwort „E-Learning 2.0“ viel diskutiert. Von „Edubloggern“, „Podcastern“ und „Wikianern“ ist da die Rede, die besagte Web-2.0-Anwendungen nutzen, damit zu aktiven Content-Produzenten avancieren und sich in Communities vernetzen. Als aktuelles Buch zu dieser Thematik ist im vwh-Verlag kürzlich das Buch der beiden Ilmenauer „Edu-Blogger“ Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt erschienen (nähere Infos und Bestellmöglichkeit im vwh-shop).
Die Beiden gehören auch zu den Initiatoren und Organisatoren des erste deutschen EduCamps zum Thema „Lehren und Lernen 2.0“, das am 18. bis 20. April 2008 als ein kommunikatives Zusammentreffen von E-Learning-Experten und Lehrenden im Schul- und Hochschulbereich, Vertretern von Unternehmen und Agenturen sowie interessierten Studierenden an der Technischen Universität Ilmenau stattfinden wird. Nähere Infos gibt es hier.
Themenschwerpunkte des EduCamps sind bisher „Corporate E-Learning 2.0“ und „E-Learning 2.0 in der Hochschullehre“.
Steffen Büffel, ebenfalls Mitorganisator des EduCamps, erläutert in einem Video das Konzept:
Ein neuer Band in der vwh-Verlagsreihe „Web 2.0“ ist erschienen:
Tino Seeber: Weblogs — die 5. Gewalt?
Eine empirische Untersuchung zum emanzipatorischen Mediengebrauch von Weblogs
132 S., 22 x 15 cm, 21 meist farbige Abb.
Hardcover, 25,50 € (D), ISBN 978-3-940317-23-0
In den vergangen Jahren hat sich das Phänomen des Bloggens in Deutschland stetig weiterentwickelt. Neben einer Übersicht zu den aktuellen Forschungen bezüglich dieses neuen Kommunikationsmediums, der Nachzeichnung seiner Entwicklung und der grundlegenden Darstellung technischer Hintergründe widmet sich diese Arbeit im Kern der Frage, inwiefern Weblogs als neue Form des Publizierens zu einem emanzipatorischen Gebrauch führen.
Ausgehend von dem Uses-and-Gratifications-Ansatz, den Arbeiten Berthold Brechts und der Medientheorie Hans Magnus Enzensbergers sowie auf der Basis einer standardisierten Online-Befragung deutschsprachiger Blogger und Blog-Leser entsteht ein umfassender Einblick in das emanzipatorische Rollenverständnis der Blogger sowie die Nutzungsmerkmale der Weblog-Rezipienten im Vergleich zur klassischen Mediennutzung.
Bereits am 20.12.2007 erschien unter dem Titel Gold aus neuen Quellen auf HORIZONT.at eine Rezension des Buches von Sandra Huber. Auszüge:
„In Zeiten des Umbruchs in der Medienlandschaft ist es vor allem für die Macher von Zeitungen ratsam, ernsthaft über neue Erlösmodelle nachzudenken. […] Der Bogen reicht von den vielfältigen Facetten des Internets über Mobile Services und iPods bis zu verlagsnahen Zusatzprodukten wie Büchern, CD-Roms und DVDs, die anhand bereits bestehender Angebote von Medienhäusern skizziert werden. […] Alles in allem ein aktueller und sinnvoller Überblick zum Status quo der Mediengattung Zeitung und ihrer zukünftigen Entwicklung.“
Die vollständige Rezension können Sie hier nachlesen.
Das Buch können Sie hier im vwh-Online-Buchshop erwerben. Wir lieferen schnell und (für Endkunden) versandkostenfrei auf Rechnung!
Ein weiteres Buch aus der Reihe „Medientheorie“ ist nun verfügbar:
Transportmodalitäten
Von der Ephemerisierung des Kommunikationsbegriffs zu einer allgemeinen Theorie der Beförderung
von Ivo Gurschler
142 S., 22 x 15 cm, 15 meist farbige Abb., Hardcover
ISBN 978-3-940317-19-3, 25,90 € (D) Preis incl. MwSt., incl. Versand
Wie jedes andere Buch ist auch dieses hier ein Kommunikationsmedium und als solches will es vor allem eins — nämlich gelesen werden. Damit es gelesen werden kann, muss es transportiert werden. Transport ist also eine Bedingung der Möglichkeit von Lektüre.
Anders verhält es sich mit den sogenannten Nachrichtentechniken: Sie ermöglichen die gegenstandslose Übertragung. Hierfür braucht es weder Straßen noch Schienen, keine Schiffe oder Flugzeuge und auch keine Post oder sonstigen Paketdienste. The medium is the message — bedeutet das nicht, dass der Inhalt bzw. die Botschaft (the message) gegenüber dem Träger (the medium) sekundär ist? Heißt das nicht, man sollte sich vorrangig um diesen und weniger um Ersteres kümmern? Mal angenommen, das hat so seine Berechtigung: Hätten dann nicht diejenigen Modalitäten, anhand welcher nicht nur Inhalte, sondern außerdem auch noch anderes befördert werden kann, den exklusiv botschaftlich funktionierenden einiges voraus?
Das sind lauter Fragen, die sich stellen, wenn man sich darüber zu wundern bereit ist, warum in kultur-, medien- und vielen sozialwissenschaftlichen Diskursen immer nur von Kommunikations-, kaum jedoch von Transportmitteln die Rede ist; ferner, wenn man entdeckt, dass die Behauptung, eigentlich sei alles Kommunikation, sich erst nach einer stattgehabten Ephemerisierung des Kommunikationsbegriffs — derzufolge diese nichts mehr mit (Schwer-) Transporten gemein hat — durchzusetzen begann.
Über den Autor: Ivo Gurschler, Jg. 1979, Studium der Publizistik, Soziologie und Philosophie in Wien und London